Provenienzforschung in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Die Ära Dr. Hermann Reuter (1928–1950)
Projektleitung
Filomena Lopedoto
Dr. Ute Olliges-Wieczorek
Projektförderung
Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW)
Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen (KPF.NRW) (beratend)
Projektzeitraum
01.10.2024 – 30.09.2026
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projekts „Provenienzforschung in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf – Die Ära Dr. Hermann Reuter (1928–1950)“ sollen die Bestände der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf (ULB), welche in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) durch Kauf, Tausch, Geschenk oder als Sammlung in den Bestand gelangten, auf NS-Raubgut überprüft werden. Die Bestände stammen aus einer Vorgängereinrichtung der ULB, der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf, die zwischen 1928 und 1950 durch den Germanisten Dr. Hermann Reuter (1880–1970) geleitet wurde. Reuter konnte zwischen 1933 und 1944 den Gesamtbestand der Bibliothek von etwa 130.000 auf circa 250.000 Bände fast verdoppeln. 68 Prozent der Bände wurden als Geschenk oder über Tausch in die Bibliothek aufgenommen.
Ziel des Projektes ist die Aufklärung der institutionellen Geschichte samt Beziehungsgeflechten der ehemaligen Landes- und Stadtbibliothek Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus sowie die objektbezogene systematische Überprüfung der Provenienzen der zwischen 1933 und 1945 eingegangenen Bücher auf NS-Raubgut. Im Fall der Identifikation von NS-Raubgut sollen mit den Eigentümer*innen bzw. deren Nachfahr*innen faire und gerechte Lösung gefunden werden. Weiterhin sollen die Provenienzmerkmale im Katalog der Bibliothek und in der Datenbank Looted Cultural Assets sowie die Fundmeldungen in der Lost Art-Datenbank erfasst werden. Die Forschungsergebnisse werden über eine Webseite bzw. eine (virtuelle) Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.