Zum Inhalt springenZur Suche springen

Alte Drucke

Die ULB verfügt über einen umfänglichen Bestand an alten Drucken. Der Bestand des 16. Jahrhunderts umfasst rund 4.000 Titel in etwa 3.200 Bänden, da häufig mehrere Titel zu Sammelbänden zusammengebunden wurden. Aus dem 17. Jahrhundert sind rund 7.400 Drucke und aus dem 18. Jahrhundert etwa 25.000 Drucke erhalten.

Erschließung, Digitalisierung und Benutzung
Die Werke des 16. bis 19. Jahrhunderts sind nahezu vollständig im ULB-Katalog   zu recherchieren.  Einen Überblick aller zwischen 1555 und 1806 in Düsseldorf gedruckten Titel bietet das Verzeichnis Düsseldorfer Drucke. Die Originale können Sie im Sonderlesesaal einsehen.

Drucke des 16. Jahrhunderts

Der Düsseldorfer Bestand an Drucken des 16. Jahrhunderts spiegelt weder die europäische noch die deutsche Literaturproduktion dieser Zeit. Er ist vielmehr durch seine kirchlichen, niederrheinischen Vorbesitzer ganz und gar regional geprägt.

Druckorte
Von den Drucken des 16. Jahrhunderts sind rund zwei Drittel im deutschsprachigen Raum und etwa ein Drittel im außerdeutschen Sprachraum gedruckt worden. Bei den letzteren sind neben Venedig, Paris und Lyon auch die während des 16. Jahrhunderts aus dem ehemaligen burgundischen Staat hervorgegangenen Niederlande mit vielen (lateinischen) Drucken vertreten.

Fachgebiete im Bestand aus dem 16. Jahrhundert

Die volkssprachliche Literatur im engeren Sinne (die spätere sogenannte Belletristik) ist im Düsseldorfer Bestand fast gar nicht vorhanden (insgesamt kaum 30 Titel, darunter weniger als 10 deutschsprachige).

Die historischen Fächer (Geschichte, Heraldik, Genealogie) bilden mit knapp 400 Titeln die zweitgrößte Gruppe, von denen 280 aus deutschsprachigen Druckorten stammen. Unter den in Deutschland verlegten Titeln befinden sich die wertvollsten Drucke der Gruppe, das sind seltenere Ausgaben mit Bedeutung für die niederrheinische Landesgeschichte.

Humanistische Schriften bilden mit ca. 320 bibliografischen Einheiten die fünftgrößte thematische Gruppe innerhalb der Drucke des 16. Jahrhunderts. Der Anteil ausländischer Druckorte ist hier mit 90 Titeln recht gering.

Innerhalb der rund 300 Titel juristischer Literatur besitzen 230 Titel Druckorte im deutschsprachigen Raum. Interessanterweise überwiegt trotz der klösterlichen Vorbesitzer nicht die Kanonistik, sondern das weltliche Recht (mit Quellen und Kommentaren zum Römischen Recht), hinzu kommen Erläuterungen und Verordnungen aus dem Bereich der Verwaltung der zeitgenössischen Territorialstaaten. Von besonderem Wert sind die hier auch enthaltenen Amtsdrucke der drei niederrheinischen Herzogtümer, der mit ihnen vereinigten Grafschaften und (in geringem Umfang) des Erzstiftes Köln.

Drucke mit Texten antiker Autoren sind in der Sammlung der ULB ebenfalls zahlreich erhalten. Es sind 176 Ausgaben griechischer Autoren – ganz überwiegend in lateinischer Übersetzung – vorhanden, von denen 123 im deutschen Sprachraum gedruckt wurden. Die Anzahl der Ausgaben lateinischer Autoren beträgt 217, davon stammen 127 aus dem deutschsprachigen Raum. Von besonderem Wert innerhalb des Düsseldorfer Bestands sind bei den griechischen wie den lateinischen Autoren die von rheinischen Humanisten besorgten Ausgaben.

Die ULB Düsseldorf besitzt rund 230 medizinische Werke des 16. Jahrhunderts, wobei weit über die Hälft im deutschsprachigen Raum gedruckt wurde.

Inhaltlich stellen die theologischen Fächer im weitesten Sinn den absolut größten Anteil dar. Etwa 2.100 Werke, von denen knapp 1.400 im deutschsprachigen Raum gedruckt wurden, verteilen sich auf die folgenden Gebiete: Bibelausgaben und -kommentare, Patristik, Scholastische Theologie, Erbauungsliteratur (mit hohem Anteil an Werken der Devotio moderna), Heiligenviten, Ordensgeschichte. Das große Übergewicht theologischer Werke erklärt sich aus den Ursprüngen der Düsseldorfer Sammlung von Drucken des 16. Jahrhunderts. 95 Prozent stammen aus säkularisierten Klosterbibliotheken. Aus diesen Klosterbibliotheken kommt auch die im Bestand enthaltene protestantische Kontroversliteratur, die offenbar als „Rüstzeug“ für die konfessionellen Auseinandersetzungen angeschafft wurde.

Verantwortlichkeit: