Zum Inhalt springenZur Suche springen

Workflow Kulturgutdigitalisierung ULB

Die Digitalisierung historischer Handschriften und Drucke erfordert viele Einzelschritte: Auswahl und Rechteprüfung, konservatorische Vorbereitung der Originale, Anfertigen der Scans, Qualitätssicherung, Metadatenerstellung und -anreicherung, Onlinestellung sowie digitale Langzeitarchivierung. Diese Einzelschritte sind in unserem arbeitsteiligen und standardisierten Workflow organisiert.

Die Auswahl der zu digitalisierenden Werke folgt verschiedenen Kriterien.

  • Erweiterung der Quellenbasis für Forschungsprojekte
  • Hohes wissenschaftliches Interesse bzw. große kulturelle Bedeutung
  • Digitalisierungsvorschlag durch Nutzer*in
  • Häufige Nutzung, Bestandsschutz
  • Hoher ästhetischer oder materieller Wert

Nach der Auswahl und vor dem Scannen erfolgen verschiedene Prüfungen und die Vorbereitung der Vorlagen.

  • Ist das Werk noch urheberrechtlich geschützt?
  • Ist bereits ein Digitalisat in guter Qualität und persistenter Adressierung bei einer anderen Bibliothek vorhanden? Um digitale Dubletten zu vermeiden, wird in diesem Falle das Werk aus dem eigenen Bestand nicht digitalisiert und das „Fremddigitalisat“ im Bibliothekskatalog verlinkt.
  • Kann das Werk digitalisert werden, ohne dass Schaden an der Originalsubstanz verursacht wird?
  • Sind vor der Digitalisierung Restaurierungsmaßnahmen notwendig?

Bei positiver Prüfung werden die geeigneten Digitalisierungsparameter festgelegt (Scanverfahren, Auflösung, Farb- oder Graustufenscan).

Das Werk wird nun nach DFG-Praxisregeln Digitalisierung und entsprechender Digitalisierungsparameter digitalisiert.

  • Auflösung mind. 300 PPI im unkomprimierten TIFF-Format (Master-TIFF)
  • Qualitätskontrolle während des Scanvorgangs (Farbmanagement, Bildschärfe, Vollständigkeit, TIFF-Header)
  • Gegebenenfalls Vorstrukturierung der Digitalisate
  • Abschluss des Scanvorgangs und automatischer Import der Bilddateien in die Arbeitsumgebung Visual Library (VL)
  • Verknüpfung von Bilddateien und bibliografischen Daten (Titel, Verfasser, Verlag etc.) über einen eindeutigen Identifier
  • Persistente Adressierung des digitalen Werks durch Vergabe einer URN-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und automatische Erstellung von IIIF-Manifesten durch VL

Nach dem Scannen erfolgen die Qualitätssicherung (Bild und Daten) und die Anreicherung mit Metadaten.

  • Prüfung auf Bildschärfe, Maße und Optik der Bilddateien
  • Prüfung und ggf. Korrektur der bibliografischen Daten
  • Zuordnung der Seitenzählung zu Bilddateien (Paginierung) sowie Prüfung auf Vollständigkeit
  • Erstellung eines digitalen Inhaltsverzeichnisses durch manuelle Strukturdatenerfassung
  • Durchführung einer Volltexterkennung (OCR) sofern möglich
  • Erstellung von PDF-Dateien und Einordnung in die Fachsystematik und Sammlungsstruktur der Digitalen Sammlungen

Das entstandene digitale Werk wird in den Digitalen Sammlungen veröffentlicht und manuell bei Wikipedia verlinkt.

Die URN-Nummer (Uniform Resource Name) wird automatisch an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) übertragen, um die dauerhafte Auffindbarkeit des Werks zu gewährleisten (persistente Adressierung).

Die Bilddateien und Metadaten werden lokal im Zentrum für Informations- und Medientechnologie (ZIM) der HHU gespeichert.

Sukzessive werden die digitalen Werke in das Digitale Archiv NRW (DA.NRW) zur Langzeitarchivierung übertragen.

Verantwortlichkeit: