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7/50 - Oberdisse, Karl

Angehöriger der HHU/Geisteswissenschaftler

Prof. Dr. Karl Oberdisse (* 18.03.1903; † 08.01.2002) war seit 1951 an der Medizinischen Akademie Düsseldorf tätig. 1956 übernahm er die planmäßige ordentliche Professur für Innere Medizin und wurde zum Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik. Als Rektor begleitete Oberdisse einen für die Düsseldorfer Universitätsgeschichte bedeutenden Entwicklungsschritt: während seiner Amtszeit erfolgte 1965 die Umwandlung der "Medizinischen Akademie" in die "Universität Düsseldorf".

Durch seine Forschungsschwerpunkte entwickelte sich die II. Medizinische Klinik und Poliklinik von einer ehemals neurologischen Orientierung hin zu einem Zentrum für Endokrinologie und Diabetologie. Auf die Entwicklung seines Faches an der Medizinischen Akademie wirkte Oberdisse durch die Gründung des Diabetes-Forschungsinstitutes, das er von 1965–1973 leitete, maßgeblich ein. Das Institut gehört heute zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.

Als Leiter der Abteilung "Ausbildung von Diätassistentinnen und Ernährungsberaterinnen" in der Deutschen Gesellschaft für Ernährung setzte er sich für eine praxisorientierte Ausbildung ein und konnte durch seine Bemühungen die Einrichtung eines Fortbildungsinstitutes an der Medizinischen Akademie bewirken. Besonderen Wert legte er auf eine verständliche Form der Patienteninformation, die zu wöchentlich veranstalteten Schulungsabenden führte.

Als Arzt und Wissenschaftler prägte er die deutschlandweite und internationale Forschung, indem er 1956 Mitbegründer des Deutschen Diabetes Komitees wurde, das er als 1. Vorsitzender bis 1965 leitete. Ebenfalls auf seine Initiative ging die Gründung der Europäischen Gesellschaft für Diabetologie zurück. Zahlreiche Ehrungen, wie z. B. die Claude-Bernard-Medaille und das große Bundesverdienstkreuz, spiegeln seine vielfältigen Verdienste.

Laufzeit der Akten: 1957–2002.
Umfang: 1 lfm.

Verantwortlichkeit: